Redaktion: Zu einer Besprechung des AAVSO-Manuals kam es bisher nicht. Es tut mir Leid, aber freiwillig machte das niemand und angesprochen hatte ich keinen. Ausleihbar ist das Buch bekanntermaßen. Hieraus ergab sich die nachfolgende Schilderung nach der Lektüre, die schon im BAV-Forum war.
"Es ist alles enthalten, was ein Einsteiger benötigt, einschließlich Handwerks- zeug, Beispielen und Übungen (Übung zum Schätzen durch Vergleich vorne. Und hinten die "Simulation" des vollständigen Prozesses vom Aufsuchen bis Schätzen). Lustige Fehler, Personen direkt am Anfang "Menschen wie Du und ich". Das vermittelt Motivation und Zuversicht..
Für jeden Himmel und jedes Instrument ist Veränderlichenbeobachtung möglich, auch für jeden Zeitansatz. Das wird an zweiter Stelle ziemlich weit vorne gebracht. Das ist Motivation und keiner kann sich mit Ausreden drücken. Veränderliche sind für jeden etwas, nichts für Spezialisten, egal wie diese definiert würden.
Der Einsteiger wird als Astronomie-Einsteiger, also ganz vorne abgeholt, einzige Voraussetzung scheint zu sein: Wenn er ein Teleskop hat, muss er wissen, an welcher Seite er hineinzuschauen hat. Damit wird sogleich das Potenzial der allerfrühesten Einsteiger erfasst, die sich noch nicht trauen, aus Sternkarten eine einzelnen Stern am riesigen Himmel selbständig herauszu-finden, d.h. sich am Himmel zu orientieren. Dies ist eine der größten und ersten Hemmschwellen für den Astroneuling.
Daraus folgt, die AAVSO spricht den Astroneuling an. Bevor der sich spezialisieren kann, u.U. zum "pretty-picture-Mensch", und dadurch den Veränderlichen verloren geht, ist er bereits emotional bei den Veränderlichen gebunden, hat hier seine (erste) Heimat gefunden und erlebt hier seine ersten Erfolgserlebnisse (mit wissenschaftlicher Bedeutung).
Dies ist mein Eindruck, was die AAVSO - vermutlich erfolgreich - mit dieser Anleitung erreichen will."
Meiner Meinung nach müsste sich die BAV fragen lassen, was sie will und prüfen, ob sie dieses Ziel mit ihren Aktivitäten und Publikationen auch erreicht.
Hans-Günter Diederich